Ergreife deine Wirkungskreise

Gebet im Kontext unserer Verantwortungen

„Wir schmücken uns doch nicht mit fremden Federn und prahlen mit Arbeiten, die andere geleistet haben. Aber wir haben die Hoffnung, dass euer Glaube wächst und wir dann unseren Wirkungskreis zusammen mit euch noch viel weiter ausdehnen können.“ (2. Korinther 10:15)

Schmückt euch nicht mit fremden Federn. Ergreift eure von Gott gegebenen Verantwortungen. Darum ging es dem Paulus mit jeder Faser seines Seins. Heute lade ich dich ein, die Bedeutung deiner persönlichen Verantwortungen in drei verschiedenen Wirkungskreisen im Gebet zu entdecken. In diesen Wirkungskreisen liegt eine tiefe Bedeutung und eine klare Verantwortung, die wir vor Gott tragen. Wir beten dafür, dass Gott uns stärkt, um aktiv und erfüllt auch im Gebet in unseren persönlichen Verantwortungen zu dienen. Möge sein Werk durch unseren Einsatz in der Welt voranschreiten, und möge unser Glaube wachsen, während wir gemeinsam unsere Wirkungskreise erweitern.

In diesen Wirkungskreisen liegt eine tiefe Bedeutung und eine klare Verantwortung, die wir vor Gott tragen. In Bezug auf Jesu Worte „Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen…“ (Lukas 16,10) beten wir vom Naheliegenden zum Fernen. Vom Kleinen zum Großen.

1. Wirkungskreis: ICH

Der erste Wirkungskreis dreht sich um das „ICH“. Hier geht es um unsere persönlichen Verantwortungen, unsere geistliche Entwicklung und unsere Beziehung zu Gott.

Wir sind aufgerufen, unsere Verantwortungen für uns selbst ernst zu nehmen. Hier geht es um alles, was uns ganz persönlich betrifft. Das umfasst unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele. Im Gebet dürfen wir um Stärke und Führung bitten, und wir können persönliche Verantwortungen, Herausforderungen oder Bedürfnisse vor Gott zu bringen.

Tipp: Bekenne ihm täglich deine persönlichen Übertretungen und lebe versöhnt mit ihm.

Philipper 4:6-7 „Macht euch keinerlei Sorgen, sondern bringt alle eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung vor Gott! Und der Frieden Gottes, der alle menschlichen Gedanken weit übersteigt, wird euer Herz und euer Denken in Christus Jesus bewahren.“

2. Wirkungskreis: DU

Der zweite Wirkungskreis umfasst das „DU“. Hier stehen unsere Beziehungen zu Mitmenschen im Fokus. Es geht um unsere Ehepartner, Kinder, Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Mitstreiter in Vereinen oder im Ehrenamt. Wir sollen und dürfen unsere Verantwortung erkennen, positive Einflüsse auf das Leben der Menschen in unserem Umfeld zu haben. Im Gebet können wir für diese Menschen um Liebe, Verständnis und Unterstützung in unseren Beziehungen bitten. Bringe auch eure gemeinsamen Ziele zu Gott und bitte ihn um Vergebung für deine Übertretungen in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Galater 5:13 „Ihr seid zur Freiheit berufen, meine Brüder! Nur benutzt die Freiheit nicht als Freibrief für das eigene Ich, sondern dient einander in Liebe!“

3. Wirkungskreis: WIR

Der dritte Wirkungskreis ist das „WIR“. Hier richtet sich unser Gebet auf die Gesellschaft und die Welt um uns. Wir ergreifen unsere Mitverantwortung für die Gesellschaft als Ganzes auch im Gebet. Wir sind herausgefordert, für Heilung, Gerechtigkeit und Frieden in der globalen Sicht zu beten, denn unsere Verantwortung erstreckt sich über die individuellen Beziehungen hinaus, um das größere Ganze im Blick zu behalten. Das „Dein Reich komme, dein Wille geschehe…“ ist auch hier das zentrale Gebetsanliegen. Das umfasst z.B. Politik, Wirtschaft, Bildungswesen, Künste, Landwirtschaft und Soziologie. Im Gebet kannst du z.B. für gesellschaftliche Führungskräfte, für den Schutz unserer Umwelt und für Gottes Schutz in Bildung und Kultur. Lasse dir von Gott zeigen, wie und was du beten kannst.

Jeremia 29:7 „Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!“

Die vergessenen Mütter

„Jeder von euch soll seine Mutter und seinen Vater ehren.“ (3.Mose 19:3)

In unserer Gesellschaft lastet ein beträchtlicher Druck auf den Schultern der Mütter. Die Erwartungen sind hoch, und die Anforderungen erscheinen übermenschlich. Mütter sollen idealerweise gleichzeitig die Rolle der Vollzeit-Arbeitskraft und die der Hüterin des familiären Glücks spielen. Produktivität und den Einsatz im beruflichen Umfeld sind als Werte sehr weit oben angesiedelt. Mütter werden oft nach den Maßstäben der Arbeitswelt beurteilt, und ihre Zeit mit den Kindern wird leicht übersehen. Hier jedoch erinnert uns die Bibel daran, dass jede Minute, die Mütter aktiv mit ihren Kindern verbringen, eine Investition in die Zukunft und ein wertvolles Geschenk für die Persönlichkeit der Kleinen ist. Inmitten des Spagats zwischen Arbeitswelt und Familienleben wird deutlich: Unsere Gesellschaft scheint vergessen zu haben, dass Mütter Menschen sind.

Ohne den vollen Einsatz der Mütter wären unsere Leben ärmer, unsere Gesellschaft weniger menschlich und unsere Welt weniger liebevoll. Die Zeit, die Mütter mit ihren Kindern teilen, prägt nicht nur die Kinder, sondern formt auch die Grundlage für eine gesunde und liebevolle Gesellschaft. Die Bibel erinnert uns an die Bedeutung der Ehre und Achtung gegenüber den Eltern, den Vätern und den Müttern. Der Vers aus dem Buch 3. Mose 19:3 ist also auch eine klare Aufforderung Gottes an die Kinder, die Mütter zu ehren. Dadurch ist es auch eine gesellschaftliche Verantwortung, denn das Vorbild für die Kinder sind wir, die Erwachsenen. Unser Umgang mit Müttern wird die Kinder darin prägen, wie sie selbst mit ihren Müttern umgehen. Diese Ehre beinhaltet nicht nur äußerlichen Respekt, sondern auch die Anerkennung der wertvollen Rolle, die Mütter im familiären Gefüge und in der Gesellschaft haben.

Wie kann dieses „ehren“ ganz praktisch aussehen?

WERTSCHÄTZUNG AUSDRÜCKEN
Eine einfache und doch kraftvolle Möglichkeit, Müttern zu ehren besteht darin, ihnen regelmäßig Anerkennung und Wertschätzung auszusprechen. Das kann durch dankbare Worte, liebevolle Gesten oder auch kleine Aufmerksamkeiten geschehen. Mütter dürfen wissen, dass ihre Arbeit und Hingabe gesehen und geschätzt werden.

UNTERSTÜTZUNG IM ALLTAG BIETEN
Mütter tragen oft eine enorme Last, sei es im beruflichen Umfeld oder in der Familie. Praktische Unterstützung im Alltag kann in Form von gemeinsamen Aufgaben, wie dem Teilen von Hausarbeit oder der Betreuung der Kinder, erfolgen. Indem wir Mütter aktiv entlasten, tragen wir dazu bei, dass sie ihr Menschsein besser gestalten können.

ZEIT MIT DEN KINDERN FÖRDERN
Ehre erweisen bedeutet auch, die Bedeutung der Zeit mit den Kindern zu unterstreichen. Gemeinsame Aktivitäten, sei es Spielen, Vorlesen oder einfach nur Gespräche, stärken die Bindung zwischen Mutter und Kind. Diese Zeit ist von unschätzbarem Wert.

GESCHENKE DER LIEBE
Praktische Geschenke, die von Herzen kommen, können eine weitere Möglichkeit sein, Ehre zu erweisen. Dies können materielle Dinge sein, aber auch Dienste oder Aktivitäten, die den Müttern Freude bereiten. Durch solche Gesten zeigen wir, dass wir ihre Bedürfnisse und Wünsche verstehen.

GEBET UND ERMUTIGUNG
Mütter tragen oft stille Lasten und Herausforderungen. Durch unser Gebet können wir ihnen geistliche Unterstützung bieten. Das Ermutigen zu einem starken Glauben und die Erinnerung an Gottes Verheißungen können Müttern Kraft in schweren Zeiten geben.

Wir beten für Mütter,

  • dass sie immer wieder Standfestigkeit finden und nicht von den
    Anforderungen der Gesellschaft aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
  • dass ihre Hingabe als Ausdruck von Fürsorge und Liebe wertgeschätzt wird.
  • dass die Gesellschaft ein tieferes Bewusstsein für die Schätze
    der Familienzeit entwickelt.
  • dass Mütter in ihrer Zerrissenheit eine unterstützende Gemeinschaft entdecken,
    die ihnen Halt gibt.
  • dass Gott uns selbst zeigt, was wir heute noch für unsere eigenen Mütter, oder Mütter in unserem Lebensumfeld tun können.